Was ist Neuromodulation?
Unter der Definition „Hirntumor“ werden mehr als einhundert verschiedene Tumorarten zusammengefasst. Bei einem Hirntumor handelt es sich um eine Gewebsveränderung im Hirn, in den Hirnwasserräumen, den umhüllenden Hirnhäuten, in den Gehirnnerven oder auch um Metastasen anderer Tumore im Körper, die über den Blutkreislauf ins Gehirn gelangen.
- Tumore des Nerven- und Hirngewebes (z. B. Astrozytome / Oligodendrogliome / Glioblastome)
- Tumore des Nervenscheidegewebes (z. B. Schwannome / Neurinome)
- Tumore des Gefäßsystems (z. B. Hämangioblastome)
- Tumore der Hirnhäute (z.B. Meningeome)
- Tumore der Hirnanhangsdrüse (z.B. Hypophysenadenome).
Die World Health Organisation (WHO) bietet hierfür die Grade I-IV°, die Tumore nach Schweregrad einteilen.
Nicht immer muss es sich zwingend um einen bösartigen Krebs handeln, den 2/3 aller Wucherungen im Gehirn sind gutartig. Allerdings wird in den meisten Fällen eine operative Entfernung notwendig, da insbesondere im Schädel nur begrenzt Platz herrscht und die, durch die Wucherung hervorgerufene Kompression diverse Symptome und Schädigung gesunder Hirnstrukturen hervorrufen kann.
Diagnose:
In der Regel werden zur Diagnostik von Hirntumoren und Planung des notwendigen Vorgehens vor der Operation Schichtbildaufnahmen des Kopfes angefertigt (Magnetresonanztomographie / Computertomographie). Die Auswahl der bestmöglichen Untersuchungsmethode richtet sich nach Art und Lage des Tumors sowie häufig auch nach den Vorerkrankungen des Patienten (Allergien, Nierenerkrankungen, Implantate). Im Therapieverlauf werden in der Regel Kontrolluntersuchungen durchgeführt um das Therapieergebnis zu beurteilen und eventuelle Rückfälle frühzeitig zu erkennen. Auch hierfür werden in der Regel Schichtbildaufnahmen angefertigt.
Behandlung:
Die vorrangige Behandlungsmethode bei Tumoren innerhalb des zentralen Nervensystems ist die möglichst vollständige operative Entfernung des erkrankten Gewebes, möglichst ohne gesundes, und somit funktionsfähiges, Gewebe zu schädigen. Hierzu werden alle Prozeduren jeweils individuell für jeden Fall geplant und im Rahmen der täglichen Besprechungen diskutiert. Sofern notwendig werden moderne Neuronavigationsgeräte oder das Neuromonitoring (Überwachung der Nervenfunktionen während der Operation) eingesetzt um die Sicherheit für unsere Patienten weiter zu erhöhen.
Sollte eine operative Therapie nicht möglich oder nicht sinnvoll sein, so wird in Zusammenarbeit mit den Kollegen der Onkologie und Strahlentherapie eine nicht operative Therapiemethode abgestimmt. Bei diesen Methoden handelt es sich häufig um eine Bestrahlung, auch im Rahmen der Radiochirurgie oder eine Chemotherapie. Diese Therapiemethoden kommen regelhaft auch ergänzend zu einer Operation in Betracht und müssen je nach Befund sorgfältig ausgewählt werden.
Eine gesicherte Diagnose des jeweiligen Tumors ist besonders wichtig, da sich danach die entsprechende Behandlung ganz individuell gestalten kann. Bei der Tumoroperation werden Gewebeteile entnommen und in der Pathologie kategorisiert. Für eine eventuelle Nachbehandlung kann so in enger Kooperation zwischen Neurochirurgie, Onkologie und Strahlentherapie der Therapieplan des Patienten optimal abgestimmt werden. In einigen Fällen ist es sinnvoll zunächst minimalinvasiv mittels stereotaktischer Probengewinnung (Biopsie) die Art des Tumors näher bestimmen um so das weitere Vorgehen gezielt auf den vorliegenden Tumor planen zu können.
Operation:
Für ein bestmöglichstes Ergebnis biete ich und meine Kooperationspartner Ihnen modernste OP-Technik sowie eine individuelle OP-Nachsorge und Weiterbehandlung. Gern stehe ich Ihnen mit meiner Erfahrung und Expertise sowie in enger interdisziplinärer Zusammenarbeit mit meinen erfahrenen Kollegen bei der chirurgischen Behandlung von Hirntumoren zur Seite.
Ergänzende und Alternative Behandlungsansätze:
Neben den Standardtherapien existieren heute neue Behandlungsmethoden mit individuellen Therapiekonzepten. Bei fortgeschrittenen oder seltene Tumore können diverse Routine-Therapieprotokolle und Studienprotokolle zum Einsatz kommen, darunter:
Glioblastom-Primärtherapie
Kürzeste Zeit nach Operation eines Patienten mit Glioblastom können moderne Studienkonzepte genutzt werden.
Glioblastom-Rezidivtherapie
Bei Glioblastomrezidiv stellt sich die Frage, ob eine wiederholte Operation/Strahlentherapie zielführend ist. Hier können neue Therapiemöglichkeiten im Rahmen von Studien angewendet werden.
Grad III- und Grad II-Gliome
Liegen Grad III- oder Grad II-Gliomen vor, kann eine einzel- oder kombinierte Therapie aus Radiotherapie und/oder Chemotherapie sinnvoll sein. Die Entscheidung für die optimale Therapie muss individuell nach Patient abgestimmt werden.
seltene Tumorarten
Für Tumore wie Ependymomen, anaplastischen Meningeomen, multipel rezidivierenden Chordomen usw. existieren keine etablierten Standardtherapieformen. Auf Basis von kleineren Fallserien und im internationalen Austausch mit Kollegen wird hier versucht Patienten ganz individuelle zu therapieren.
Primäre ZNS-Lymphome
Bei der Behandlung von primären ZNS-Lymphomen ist, bislang als am wirksamsten protokolliert, das Bonner Protokoll für ZNS-Lymphome. Dieses verzichtet auf eine konsolidierende Radiotherapie.
Metastasen und Meningeosis neoplastica
Abgesehen von OP sowie Strahlentherapie existieren bei Metastasen und Meningeosis neoplastica keine Standards. Hier ist eine enge Zusammenarbeit mit erfahrenen Onkologen notwendig, um das passende interdisziplinären Behandlungskonzept zu erarbeiten.
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Quelle: https://neuromartin.de/Was-ist-Neuromodulation